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Für viele Unternehmen kann Business-Process-as-a-Service (oder BPaaS) die Modernisierung ihrer Abläufe beschleunigen und die Effizienz ihrer Prozesse stärken. Das Marktforschungs- und Analyseunternehmen Gartner definiert BPaaS als die Bereitstellung von Business Process Outsourcing (BPO)-Services durch einen Provider über eine Cloud. Der mandantenfähige Service ist häufig automatisiert und die Preismodelle sind entweder verbrauchs- oder abonnementbasiert. 

Cloud-Service-Modelle und der Fokus auf Prozesse 

Um BPaaS vollständig zu verstehen, muss man einen Blick auf die traditionellen Cloud-Service-Modelle und die verschiedenen Layer, aus denen sie bestehen, werfen. Bei IaaS (Infrastructure-as-a-Service)-Modellen stellt der Provider die Infrastruktur und bei PaaS (Platform-as-a-Service)-Modellen eine Serviceplattform für die Anwendungsentwicklung und ihr Deployment bereit. SaaS (Software-as-a-Service)-Modelle betreffen die Anwendung direkt. Der Cloud-Provider ist für das Management des gesamten Lebenszyklus der Software sowie aller darunter liegenden Layer verantwortlich. Updates, Fehlerbehebungen, aber auch die Leistung der Infrastruktur gehören zu seinen Aufgaben.

SaaS bietet Unternehmen eine einzelne Anwendung, was jedoch für die Gewährleistung von (End-to-End-)Geschäftsprozessen nicht ausreichend ist. Die Effizienz der Geschäftsprozesse hängt von der Qualität, der Leistung und dem Innovationspotenzial der einzelnen Anwendung, aber vor allem vom gesamten Prozess und dem Zusammenwirken aller beteiligten Anwendungen ab. Unternehmen konzentrieren sich deshalb nicht ausschließlich auf eine Komponente, sondern haben den gesamten Workflow im Blick.

Ein anschauliches Beispiel ist der Lead-to-Cash-Prozess eines Online-Händlers: Lead-Generierung, Kontaktmanagement, Kaufvorgang, Zahlungsmanagement, Rechnungsstellung und Versand sind die Grundpfeiler des Prozesses, deren Management oft über separate Tools läuft, die Ad-hoc-Integrationen erfordern.

Der Prozess beinhaltet für das Unternehmen also unter anderem folgende Aufgaben:

  • Die Auswahl der optimalen Software;
  • Die Integration der verschiedenen Anwendungen untereinander, was je nach verwendeter Software mit einem hohen finanziellen Aufwand einhergehen kann;
  • Die Zahlung einer monatlichen Gebühr (bei SaaS) für jede dieser Anwendungen, unabhängig von den erzielten Ergebnissen.
  • Umgang mit einer Vielzahl von Providern;
  • Schulung der Mitarbeiter und Monitoring des Prozesses.

BPaaS und die Integration in die Cloud 

BPaaS ist SaaS in einer Multi-Cloud-Architektur übergeordnet. Der Cloud-Provider kümmert sich in diesem Fall nicht nur um die Infrastruktur, die Plattform und die Anwendungen, sondern stellt den Kunden auch den gesamten Prozess zur Verfügung (Business Process Management). Dabei greift er auf die betriebseigene Software oder Software ausgewählter Anbieter, Ad-hoc-Integrationen, spezielles internes Fachwissen und alle Anpassungen zurück, die für das Unternehmen nützlich sind. Cloud-Provider können BPaaS in hohem Maße individuell an ihren Kunden anpassen.

Im Lead-to-Cash-Beispiel hat der erfahrene BPaaS-Provider den Prozess bereits konzipiert, die optimalen Anwendungen und spezifischen Komponenten ausgewählt, sie integriert, Automatisierungen entwickelt und das Management für den Kunden übernommen. Das As-a-Service-Modell ist ein weiterer Pfeiler von BPaaS: Der Kunde zahlt dem Provider einen festgelegten monatlichen Preis, der der Lieferung und dem Management des Prozesses entspricht, oder einen variablen Betrag, der von bestimmten Geschäftsergebnissen abhängt. In diesem Zusammenhang ist BPaaS ein wesentlicher Baustein des Composable Enterprise.
  

BPaaS und die geschäftlichen Vorteile 

Der Wert von BPaaS sollte für jedes Unternehmen bereits ersichtlich sein. Einerseits treffen alle Überlegungen zum Auslagern von Prozessen wie Effizienzsteigerung, Zeitersparnis, Kostenreduzierung und Gewährleistung der Einhaltung von Vorschriften in regulierten Sektoren zu. Darüber hinaus bietet BPaaS:

  • Den Einsatz modernster Technologien, die sich positiv auf die Prozesseffizienz und die Wettbewerbsfähigkeit auswirken;
  • eine verstärkte Automatisierung, die die Ausführungsphase beschleunigt;
  • die Vereinfachung und Optimierung des Prozesses;
  • eine systemeigene End-to-End-Integration;
  • die Skalierbarkeit der Cloud;
  • Verfügbarkeit und Leistung des gesamten Prozesses;
  • ein flexibles Kostenmodell, das Unternehmen den Zugang zu High-End-Technologien risikofrei ermöglicht. Mit BPaaS zahlen Unternehmen nicht für die Bereitstellung der einzelnen Anwendungen, sondern für den gesamten Prozess.

Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Allied Market Research erwartet, dass der weltweite Markt für BPaaS-Dienste bis 2030 auf 129 Milliarden US-Dollar steigt. Im Jahr 2020 lag der geschätzte Wert bei 46 Milliarden US-Dollar, was einer jährlichen Wachstumsrate von elf Prozent entspricht.

 

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