Durch die weltweit zunehmende Digitalisierung gewinnt der Schutz der Privatsphäre und die ordnungsgemäße Datenverarbeitung stetig an Relevanz. Die öffentlichen und wirtschaftlichen Akteure sind dazu veranlasst, der Governance und Sicherheit immer mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Im Zuge dessen ist die souveräne Cloud nicht nur für Marktteilnehmer, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes ein wichtiger Faktor.
Vom US Patriot Act über den kanadischen Digital Privacy Act bis hin zur Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union gehen die nationalen Datenschutzregelungen über die bloße Speicherung von Informationen hinaus und umfassen auch Aspekte der Verwaltung, Offenlegung und Kommunikation. Jede dieser Dimensionen erfordert Aufwand und Expertise seitens derjenigen, die über Daten verfügen und die Vorschriften einhalten wollen.
Tools und Talente für eine ordnungsgemäße Datenverwaltung
Der gute Wille reicht jedoch nicht aus: Während 75 Prozent der Unternehmen die Einhaltung von Vorschriften als ihre oberste Priorität betrachten, stellt der Bedarf an Tools und Talenten für Sicherheit, für Governance sowie für Audit- und Reporting-Sitzungen bei genauso vielen Unternehmen eine Herausforderung dar. Die von Flexera 2021 durchgeführte Studie „State of the Cloud Report" stellte einen Mangel an qualifizierten Ressourcen fest.
Der allgemeine Trend in der Industrie legt nahe, dass das Verhältnis von Nachfrage und Angebot qualifizierter Ressourcen in den nächsten Jahren nicht besser wird. KPMG sagt dem europäischen Cloud-Markt in diesem Jahrzehnt ein Wachstum von 53 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 500 Milliarden Euro im Jahr 2030 voraus. Weltweit wird der Umsatz nach Schätzungen von Grand View Research bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 15,7 % die Schwelle von einer Billion US-Dollar übertreffen. Es ist daher absehbar, dass die Zahl der Fachleute, die Unternehmen und Behörden bei der Bewältigung dieser Komplexität unterstützen können, zunehmend geringer wird.
Die Rolle der souveränen Cloud
Und hier kommt die souveräne Cloud ins Spiel. Mit einer Infrastruktur, die der digitalen Souveränität gewidmet ist, garantieren Unternehmen die Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen zum Schutz, zur Verarbeitung und zur gemeinsamen Nutzung sensibler Informationen.
Es ist also kein Zufall, dass der Bericht „The journey to cloud sovereignty: Assessing cloud potential to drive transformation and build trust" des Capgemini Research Institute zu den folgenden Ergebnissen kommt:
- 71 Prozent der Unternehmen weltweit geben an, dass sie die souveräne Cloud einsetzen wollen, um die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten.
- 67 Prozent wollen mit der souveränen Cloud Kontrollen und Transparenz über ihre Daten einführen.
- 65 Prozent wollen sich mit der souveränen Cloud vor externen Datenzugriffen schützen.
Das Bewusstsein für die Relevanz der souveränen Cloud ist also vorhanden. Bei der Wahl des geeigneten Cloud-Providers spielen die folgenden Faktoren für Unternehmen und Behörden eine wichtige Rolle:
- Zugangsverwaltung und Verschlüsselung (82 Prozent),
- Isolierung sensibler Daten in der Cloud (81 Prozent),
- Kostenwettbewerb (69 Prozent),
- lokale/regionale Präsenz von Rechenzentren (66 Prozent).
Vorteile, die Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors von der souveränen Cloud erwarten
Die Vorteile der souveränen Cloud gehen weit über die Bereiche Compliance und Security hinaus. Laut der Umfrage des Capgemini Research Institute sind 60 Prozent der Unternehmen der Meinung, dass die souveräne Cloud die gemeinsame Nutzung von Daten innerhalb vertrauenswürdiger Netzwerke erleichtert. 42 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, dass ein passender und vertrauenswürdiger Cloud-Service die weit verbreitete Einführung von Spitzentechnologien erleichtert, die innovative Dienste wie 5G, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge ermöglichen.
Im öffentlichen Sektor haben 48 Prozent der Organisationen die souveräne Cloud bereits in ihre Digitalisierungsstrategie integriert oder planen, dies in den nächsten zwölf Monaten umzusetzen. Dabei ist die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ein wichtiger Faktor (76 Prozent gegenüber 70 Prozent der Privatunternehmen), ebenso wie die Gewährleistung der Immunität vor externen Datenzugriffen (69 Prozent gegenüber 64 Prozent). Staatliche Einrichtungen versprechen sich von der souveränen Cloud ebenfalls erhebliche Vorteile durch verbessertes Datenmanagement.