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Composable Enterprise – der logische nächste Schritt

Geschrieben von WIIT | Sep 20, 2024

Ein Composable Enterprise ist ein Unternehmen, das modulare, integrierte und austauschbare Tools nutzt. Dieser Ansatz ermöglicht es, die eigenen Ressourcen und Prozesse in kurzer Zeit zusammenzustellen und umzugestalten. So können sich Unternehmen schnell an veränderte Marktbedingungen und Unternehmensziele anpassen, was die Flexibilität ihrer Geschäftsprozesse erhöht, Risiken minimiert und ihre Resilienz stärkt.

Der Composable-Ansatz: Flexibilität und Effizienz

Ein wesentlicher Vorteil eines Composable Enterprise liegt in der Reduzierung des Zeit- und Kostenaufwands bei der Implementierung neuer Funktionen und Services. Laut Gartner sind Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, bei der Implementierung neuer Funktionen um bis zu 80 % schneller als ihre Wettbewerber. Dieser Vorteil entsteht vor allem durch die modularen und interoperablen Komponenten, die das Risiko von Inkompatibilitäten und Inkonsistenzen zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen minimieren. Dadurch können Unternehmen nicht nur die Implementierung von Lösungen optimieren und schnell auf Marktveränderungen reagieren, sondern auch Simulationen durchführen,um die Auswirkungen von Änderungen auf die Wertschöpfungszeit bestimmter Lieferketten zu überprüfen.

Der Einsatz von Integrationsplattformen, die Tools und Bibliotheken für die Erstellung und das Management von Verbindungen zwischen verschiedenen Systemen bieten, unterstützt Unternehmen bei der Integration und Koordination der genutzten Lösungen. Ein Composable Enterprise fördert ein kontrolliertes und nachhaltiges Unternehmenswachstum sowie ein kohärentes und interoperables digitales Ökosystem, das sich durch die optimierte Nutzung von Ressourcen und reduzierte IT-Risiken auszeichnet.

 

Die vier Säulen des Composable Enterprise

Das Composable Enterprise stellt laut Gartner den logischen nächsten Schritt nach dem Digital Enterprise dar, ergänzt durch neue Tools und Methoden, mit denen Unternehmen jeder Größe ihre Resilienz und Agilität steigern können.

Um das volle Potenzial eines Composable Enterprise zu nutzen, ist der Fokus auf flexible Architekturen entscheidend, die große und komplexe Softwarelösungen in kleine, funktionale Komponenten aufteilen. Diese Software-Komponenten, sogenannte Packaged Business Capabilities (PBCs), können per Drag-and-Drop zwischen Prozessen verschoben werden.

Laut Gartner basiert ein erfolgreich implementiertes Composable Enterprise auf vier zentralen Säulen, die dem Unternehmen entscheidende Vorteile bieten.

  1. Orchestrierung: Im Composable Enterprise können Unternehmen die verschiedenen Teile eines Prozesses so miteinander verknüpfen, dass sie optimal zusammenarbeiten. Dies erleichtert die Koordination und Abstimmung bei der Entwicklung neuer Prozesse.
  2. Modularität: Das Modell ermöglicht es, große Geschäftsprozesse in kleinere, leichter handhabbare Teile zu zerlegen und so Änderungen schneller und kontrollierter umzusetzen.
  3. Autonomie: Die einzelnen Komponenten sind größtenteils autonom und nicht voneinander abhängig, sodass die Integrität bei Änderungen erhalten bleibt.
  4. Entdeckung: Das Composable Enterprise fördert die Identifizierung neuer Chancen und innovativer Komponenten während der Prozessentwicklung, sodass Unternehmen gezielt Innovationen steuern und umsetzen können.

Quelle: Becoming Composable, Gartner .

Was es braucht, um ein kompatibles Unternehmen aufzubauen

Aus technischer Sicht ist das Konzept des Composable Enterprise für CIOs vertraut. Es baut auf bereits etablierten digitalen Lösungen wie APIs (Application Programming Interfaces) oder Containern auf, die in vielen Unternehmen weit verbreitet sind. Für die Geschäftsbereiche und Vorstände, mit denen die CIOs zusammenarbeiten, stellt es jedoch oft einen neuen Ansatz dar. Obwohl das Konzept auf den ersten Blick einfach erscheint, verlangt die Umsetzung umfassende Veränderungen auf kultureller, organisatorischer und technologischer Ebene.

Die zunehmende Nutzung von Cloud-Technologien und Lösungen wie Integration-Platform-as-a-Service (iPaaS)unterstützen den Übergang zu einem Composable Enterprise. Diese bieten Unternehmen sofort einsatzbereite Tools, mit denen sie schnell und unabhängig ihr eigenes Konzept eines Composable Enterprise entwickeln können.