Ein Composable Enterprise ist ein Unternehmen, das modulare, integrierte und austauschbare Tools nutzt. Dieser Ansatz ermöglicht es, die eigenen Ressourcen und Prozesse in kurzer Zeit zusammenzustellen und umzugestalten. So können sich Unternehmen schnell an veränderte Marktbedingungen und Unternehmensziele anpassen, was die Flexibilität ihrer Geschäftsprozesse erhöht, Risiken minimiert und ihre Resilienz stärkt.
Ein wesentlicher Vorteil eines Composable Enterprise liegt in der Reduzierung des Zeit- und Kostenaufwands bei der Implementierung neuer Funktionen und Services. Laut Gartner sind Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, bei der Implementierung neuer Funktionen um bis zu 80 % schneller als ihre Wettbewerber. Dieser Vorteil entsteht vor allem durch die modularen und interoperablen Komponenten, die das Risiko von Inkompatibilitäten und Inkonsistenzen zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen minimieren. Dadurch können Unternehmen nicht nur die Implementierung von Lösungen optimieren und schnell auf Marktveränderungen reagieren, sondern auch Simulationen durchführen,um die Auswirkungen von Änderungen auf die Wertschöpfungszeit bestimmter Lieferketten zu überprüfen.
Der Einsatz von Integrationsplattformen, die Tools und Bibliotheken für die Erstellung und das Management von Verbindungen zwischen verschiedenen Systemen bieten, unterstützt Unternehmen bei der Integration und Koordination der genutzten Lösungen. Ein Composable Enterprise fördert ein kontrolliertes und nachhaltiges Unternehmenswachstum sowie ein kohärentes und interoperables digitales Ökosystem, das sich durch die optimierte Nutzung von Ressourcen und reduzierte IT-Risiken auszeichnet.
Das Composable Enterprise stellt laut Gartner den logischen nächsten Schritt nach dem Digital Enterprise dar, ergänzt durch neue Tools und Methoden, mit denen Unternehmen jeder Größe ihre Resilienz und Agilität steigern können.
Um das volle Potenzial eines Composable Enterprise zu nutzen, ist der Fokus auf flexible Architekturen entscheidend, die große und komplexe Softwarelösungen in kleine, funktionale Komponenten aufteilen. Diese Software-Komponenten, sogenannte Packaged Business Capabilities (PBCs), können per Drag-and-Drop zwischen Prozessen verschoben werden.
Laut Gartner basiert ein erfolgreich implementiertes Composable Enterprise auf vier zentralen Säulen, die dem Unternehmen entscheidende Vorteile bieten.
Quelle: Becoming Composable, Gartner .
Aus technischer Sicht ist das Konzept des Composable Enterprise für CIOs vertraut. Es baut auf bereits etablierten digitalen Lösungen wie APIs (Application Programming Interfaces) oder Containern auf, die in vielen Unternehmen weit verbreitet sind. Für die Geschäftsbereiche und Vorstände, mit denen die CIOs zusammenarbeiten, stellt es jedoch oft einen neuen Ansatz dar. Obwohl das Konzept auf den ersten Blick einfach erscheint, verlangt die Umsetzung umfassende Veränderungen auf kultureller, organisatorischer und technologischer Ebene.
Die zunehmende Nutzung von Cloud-Technologien und Lösungen wie Integration-Platform-as-a-Service (iPaaS)unterstützen den Übergang zu einem Composable Enterprise. Diese bieten Unternehmen sofort einsatzbereite Tools, mit denen sie schnell und unabhängig ihr eigenes Konzept eines Composable Enterprise entwickeln können.