Die digitale Prozessautomatisierung (Digital Process Automation) ist ein strategischer Ansatz, der eine Reihe digitaler Technologien und Lösungen nutzt, um die betriebliche Effizienz zu optimieren, Geschäftsprozesse zu beschleunigen, Betriebskosten zu senken und Fehler zu reduzieren.
Die Effizienz eines Unternehmens hängt von der schnellen, sicheren, resilienten und transparenten Ausführung von Geschäfts-, Management- und Kooperationsprozessen ab, die im digitalen Zeitalter oft auf einer Vielzahl von Anwendungen und Plattformen basieren. In die Abläufe sind meist mehrere Geschäftsbereiche sowie zahlreiche interne und externe Interessengruppen involviert.
Die durchgängige Digitalisierung der Geschäftsprozesse optimiert diese Abläufe. Um eine End-to-End-Digitalisierung zu erreichen, müssen Unternehmen zunächst eine umfassende Bewertung durchführen. Dazu zählt die Analyse der Prozesse, die Aufteilung in Phasen und Komponenten und die Definition der relevanten Verfahren, Systeme und Stakeholder. So erhalten sie einen umfassenden Überblick über unstrukturierte Bereiche, routinemäßige und personalintensive Aufgaben und Sicherheitslücken. Dieser Überblick ermöglicht die Identifizierung von Vorgängen, bei denen eine Automatisierung die Effizienz, die Produktivität und die Resilienz verbessern kann.
Mit der Implementierung der digitalen Prozessautomatisierung können Unternehmen Lösungen entwerfen, die die Ergebnisse der Bewertung, Budgets und Ziele einbeziehen. Zudem können sie die Lösungen an die Geschäftsanforderungen und die genutzten Anwendungen anpassen – von ERP über CRM bis hin zu allen abteilungsspezifischen Lösungen.
Der Weg hin zur digitalen Prozessautomatisierung hängt stark mit den Tools zusammen, die dafür zur Verfügung stehen. Dabei können Business Process Management (BPM), Machine Learning (ML), Intelligent Process Automation (IPA), Low-Code-Plattformen und die generative KI eine Rolle spielen.
Aus dieser Perspektive betrachtet, kommt die digitale Prozessautomatisierung dem großen Trend der Hyperautomation sehr nahe, der laut Gartner ein moderner Unternehmensansatz ist, der darin besteht, „so viele Geschäfts- und IT-Prozesse wie möglich schnell zu identifizieren, zu bewerten und zu automatisieren. Hyperautomatisierung beinhaltet den orchestrierten Einsatz verschiedener Technologien, Tools und Plattformen".
Mit dem Begriff der Prozessautomatisierung verbindet man vor allem eine Steigerung der betrieblichen Effizienz. Schließlich besteht eines der Hauptziele der Automatisierung darin, personalintensive, sich wiederholende und fehleranfällige Aufgaben zu optimieren, um das Unternehmen agiler und moderner zu machen. Außerdem wirkt sich die Automatisierung von Routineaufgaben positiv auf die Qualität der Arbeit derjenigen aus, die sie ausführen.
Unterstützt durch ein umfangreiches Technologie-Ökosystem kann die digitale Prozessautomatisierung Unternehmen allerdings viel mehr als Effizienz bieten. So kann sie zum Beispiel zur Belastbarkeit und Zuverlässigkeit von Prozessen beitragen und so die Geschäftskontinuität und die Einhaltung von Richtlinien und Vorschriften unterstützen. Außerdem ermöglicht die vollständige Digitalisierung eine detaillierte Nachverfolgung und Analyse der Prozesse, sodass das Unternehmen einen vollständigen Überblick über den Verlauf seiner Aktivitäten hat.