Die Kombination aus Cloud und Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet Unternehmen große Chancen. Sie automatisiert Prozesse und analysiert Daten, um die Grundlage für neue Geschäftsmodelle zu schaffen. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz und Compliance. Entscheidend ist, dass die KI Prozesse effizient gestaltet und dabei nachvollziehbar und zuverlässig bleibt.
Sichere KI-Infrastruktur in der Cloud
Für den sicheren Einsatz von KI reicht es nicht aus, die Cloud ausschließlich als Speicherplatz zu verwenden. Vielmehr dient die Cloud als Steuerungsplattform, die Daten und Modelle verwaltet und die Business Continuity gewährleistet. Die Infrastruktur muss sowohl über geeignete Ressourcen und getrennte Umgebungen sowie über starke Verschlüsselung als auch End-to-End-Audits verfügen. Das trägt dazu bei, dass KI-Prozesse zuverlässig funktionieren und Unternehmen die Kontrolle behalten. Fehlen diese Voraussetzungen, steigt das Risiko für Sicherheitsvorfälle und Schwierigkeiten bei der Projektsteuerung.
Im europäischen Kontext kommt ein weiterer Aspekt hinzu: die Datensouveränität. Durch die gezielte Steuerung der Cloud-Umgebung können transparente Datenflüsse sowie zentrale Sicherheitskontrollen gewährleistet werden. Darüber hinaus biete eine souveräne Cloud zusätzlichen Schutz, da sie Daten innerhalb der EU oder nationaler Rechtsräume speichert und so die Einhaltung regulatorischer Vorgaben unterstützt. Dies ist eine Grundvoraussetzung für KI-Projekte in sicherheits- und datensensiblen Bereichen.
KI in Geschäftsprozessen: Transparenz, Kontrolle und Compliance
Immer mehr Unternehmen integrieren KI in zentrale Geschäftsprozesse. Damit automatisierte Entscheidungen verlässlich bleiben, sind klare Governance-Strukturen sowie wirksame Steuerungs- und Kontrollmechanismen unerlässlich. Fehlen diese, entstehen schnell Risiken für Sicherheit und Compliance.
Das Prinzip „Compliance by Design“ integriert von Beginn an Vorgaben und gesetzliche Anforderungen in die Entwicklung und den Betrieb von KI-Systemen. Dadurch lassen sich Entscheidungen nachvollziehbar dokumentieren und Modelle transparent gestalten. Darüber hinaus unterstützen Audit-Trails die Nachvollziehbarkeit, während Datenräume sensible Informationen schützen (Data Segregation). Die technische Grundlage hierfür bildet einezertifizierte Cloud-Infrastruktur, ergänzt durch einen dauerhaft erreichbaren Support und eine Multi-Tenant-Umgebung.
KI-Governance: Hyperscaler vs. souveräne Cloud
| Public cloud - hyperscaler | VS | Cloud sovrano |
| Globale Rechenzentren, oft unter ausländischen Rechtsordnungen |
Datenlokalisierung |
Nationale oder EU-Rechenzentren, rechtlich kontrolliert |
| Variable Anpassung an lokale Vorschriften, Risiko von Rechtskonflikten |
Compliance |
Direkte Einhaltung der EU-Vorschriften (z.B. DSVGO, KI-Gesetz) mit Zertifizierungen und Kontrollen durch Dritte |
| Verschlüsselung, IAM, Ausfallsicherheit, Zugriff häufig beim globalen Provider |
Sicherheit |
Lokale Verschlüsselung, zertifizierte Trennung von Tenant und Umgebung, EU-konformer Zugriff |
| Teilweise Transparenz über den Lebenszyklus von Modellen und Daten |
Prozesssteuerung |
Kontinuierliche Überwachung und Audit-Trails |
| Allgemeine Anwendungen, nicht-sensitive Workloads |
Anwendungskontext |
Kritische, regulierte Umgebungen: Finanzwesen, Gesundheitswesen, Verwaltung, Industrie |
KI-Governance: Balance zwischen Wert und Risiko
KI-Governance wird in Zukunft nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern auch eine gesetzliche Pflicht sein. LautGartner werden bis 2027 alle führenden Rechtsordnungen spezifische Vorgaben für KI einführen. Parallel dazu werden 75 % der KI-Plattformen auf dem Markt native Governance-Funktionen bereitstellen.
Betriebsmodelle definieren Rollen, Verantwortlichkeiten, Richtlinien und Kontrollen über den gesamten KI-Lebenszyklus. Sie definieren klare Verantwortlichkeiten und Vorgaben, damit jede Phase von der Modellidee über Entwicklung, Tests und Deployment bis hin zu kontinuierlichem Monitoring, kontrolliert und nachvollziehbar abläuft. Ohne Governance können sogenannte „Black Boxes“ entstehen, deren Ergebnisse weder transparent noch regelkonform sind.
Ein konkretes Beispiel für diese Anforderung sind maßgeschneiderte KI-Agenten, die Geschäftsprozesse automatisieren. Diese erhöhen die Angriffsfläche und bergen Risiken wie Prompt Injection, bei der Angreifer durch Manipulation Sicherheitskontrollen umgehen oder sensible Daten entwenden. Laut Gartner werden bis 2029 mehr als die Hälfte erfolgreicher Angriffe auf KI-Agenten auf solche Schwachstellen zurückzuführen sein.
Unternehmen erweitern deshalb ihre Governance um technische Kontrollen. Sie vergeben abgestimmte Zugangsdaten für Agenten, verwalten sensible Daten, trennen Umgebungen und integrieren robuste Sicherheitsmechanismen in die Laufzeit. Auf diese Weise bleiben KI-Systeme auch in kritischen Szenarien zuverlässig, in denen Fehler Ausfälle verursachen und somit wirtschaftliche Schäden oder gesundheitliche Risiken auslösen können.
Cloud und KI: Datenkontrolle und Betriebssicherheit
Für echte Wettbewerbsvorteile reichen Rechenleistung und fortschrittliche Modelle allein nicht aus: Unternehmen müssen jederzeit nachvollziehen können, wie ihre Daten verwaltet werden.
Damit KI-Systeme zuverlässig arbeiten, muss die Infrastruktur auch bei Spitzenlasten stabil bleiben. Zertifizierte Cloud-Umgebungen leisten dabei einen wichtigen Beitrag, etwa durch hohe Verfügbarkeit und messbare SLAs. Insbesondere GPU-basierte KI-Workloads stellen besondere Anforderungen. Sie benötigen eine Umgebung, die speziell auf High-Speed-Verbindungen und schnelle Verarbeitung ausgelegt ist. Wenn die Infrastruktur diesen Anforderungen nicht gerecht wird, leidet die Systemleistung und Unternehmen können bis zu 30 % ihrer GPU-Leistung verlieren. Das wirkt sich unmittelbar auf Kosten und Effizienz aus.
WIIT: Der Partner für sichere und konforme KI-Projekte
WIIT bietet integrierte Lösungen. Dazu gehören neben zertifizierten Cloud-Infrastrukturen, auch voneinander getrennte Umgebungen sowie verschlüsselte Daten. Managed Services sichern die Einhaltung von SLAs rund um die Uhr. So können Unternehmen ihre KI-Projekte von isolierten Tests in skalierbare und sichere Produktionssysteme verwandeln, die den jeweiligen Compliance-Vorgaben entsprechen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Compliance-Risiken bestehen bei KI-Lösungen in der Cloud?
Der Umgang mit sensiblen Daten zählt zu den größten Risiken im KI-Einsatz. Hinzu kommt die Herausforderung,Algorithmen transparent zu gestalten. Auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (DSGVO, NIS2-Richtlinie, KI-Gesetz) ist entscheidend, um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten Ohne eine passende Infrastruktur, kann KI unbefugt Daten verarbeiten und fehlerhafte Entscheidungen treffen, was zu einer Verletzung regulatorischer Anforderungen führt. Zur Minimierung dieser Risiken sollten Provider über internationale Zertifizierungen verfügen:
ISO 27001 (Informationssicherheit)
Vom Uptime Institute mit dem Status Tier-IV-zertifizierte Rechenzentren bieten maximale Resilienz und Verfügbarkeit – unverzichtbare Voraussetzungen für unternehmenskritische KI-Anwendungen.
Welche Kompetenzen sind erforderlich, um ein komplexes Cloud- und KI-Ökosystem zu verwalten?
Benötigt werden hybride Kompetenzen in den Bereichen Datenengineering, IT-Sicherheit und KI-Betrieb. Führende Unternehmen etablieren Positionen wie „AI-Cloud-Architect“ oder „Responsible AI Officer“, die strategische Visionen mit dem operativen Management von Infrastrukturen und Compliance-Richtlinien verbinden.
Wie kann man die Abhängigkeit von großen Hyperscalern in Cloud- und KI-Projekten verhindern?
Die Diversifizierung der Anbieter und die Einführung offener Standards, wie APIs und Open Source-Frameworks, verringern das Risiko eines technologischen Lock-ins. Hybrid Multi-Cloud-Strategien schaffen die Grundlage für digitale Souveränität. Sie unterstützen Unternehmen dabei, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig flexibel auf wachsende Datenmengen zu reagieren.